Sonntag, 30. August 2015

Ein paar Basics zum Thema Brustkrebs-Früherkennung heute ?

Ja, im Grunde hat man das alles schon einmal irgendwo gelesen.
Aber es kann gar nicht oft genug geschrieben werden.

Mädels, tastet eure Brüste ab !

Früherkennung ist wichtig !

Also los geht's.

Wie taste ich am besten meine Brust ab ? 

Für Frauen vor der Menopause, die also noch einen regelmäßigen Zyklus haben, ist der beste Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung der Zeitraum eine Woche nach der Regel. Da ist die Brust schön weich. Frauen, bei denen die Wechseljahre bereits eingesetzt haben, nehmen am besten immer den gleichen Tag im Monat.

Ihr nehmt die mittleren drei Finger der Hand und tastet die Brust mit den Fingerkuppen in kleinen kreisenden Bewegungen ab, und zwar sowohl horizontal als auch vertikal. Vergesst keine Stelle ! Und tastet mit unterschiedlichem Druck, so dass ihr auch tiefer liegende Regionen erreicht. Alles weich ? Dann ist alles prima.
Wenn ihr regelmäßig zu eurem Gynäkologen / eurer Gynäkologin geht, erinnert euch daran wie er/sie das immer macht. Hat man ja im Normalfall schon oft genug mitgemacht ...
Wenn ihr die Brust vorher eincremt oder einölt, geht das Selbstabtasten noch besser.

Durch die Selbstuntersuchung können kleine Tumore ab ca. 1 cm Größe entdeckt werden.

Auch der Blick in den Spiegel ist wichtig. Wenn ihr die Arme gleichzeitig anhebt : Heben sich die Brüste unterschiedlich an ? Nehmt die Arme wieder neben den Körper: Gibt es Unterschiede zwischen den Brüsten in Größe oder Form ? Hängt eine Brust plötzlich tiefer als die andere ? Gibt es Dellen ? Farbveränderungen ? Hautveränderungen ? Wie sehen die Brustwarzen aus? Haben sie sich eingezogen ? Kommt Sekret heraus ?

Ganz klar hat man nicht immer gleich Brustkrebs, wenn man eine dieser Veränderungen bemerkt. Sie geben Hinweise, dass man die Brust lieber mal einem Fachmann, also eurem Gynäkologen, zeigen solltet.


Welche Untersuchungen zur Früherkennung werden von meiner Krankenkasse bezahlt ?

Frauen ab 30 können sich einmal pro Jahr ihre Brüste vom Frauenarzt abtasten lassen. Zwischen 50 und 69 Jahren kann alle 2 Jahre eine Mammographie in Anspruch genommen werden (über Sinn und Unsinn dieser Untersuchung gehen die Meinungen jedoch sehr auseinander).
Bei einem akuten Verdachtsmoment, wird euer Frauenarzt aber selbstverständlich gleich danach schauen und alle nötigen Untersuchungen veranlassen, unabhängig davon, wann er eure Brust das letzte Mal abgetastet hat..


Gehöre ich zu einer Risikogruppe ?

Das Risiko Brustkrebs zu entwickeln, ist statistisch niedriger bei Frauen, die mehrere Geburten hatten und gestillt haben. Sie leiden später seltener unter Brustkrebs. Statistik eben. Es kann einen aber leider trotzdem treffen, auch wenn diese Voraussetzungen vorliegen.

Brustkrebs kann begünstigt werden durch die Hormonumstellung nach den Wechseljahren, schlechte Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum.
Jaaaaaa, es kann sich lohnen, öfter mal ein bisschen auf sich aufzupassen.

Wenn es nun aber passiert ist, und ich einen Knoten oder eine andere Veränderung entdeckt habe, geht kein Weg am Besuch beim Frauenarzt vorbei.
Was dann im schlimmsten Fall auf einen zukommt, darüber schreibe ich in meinem nächsten Blogbeitrag.








Mittwoch, 12. August 2015

12 von 12 im August

Heute ist 12-von-12-Tag ! Eine Aktion initiiert vom Blog Draußen nur Kännchen. An jedem 12. eines Monats veröffentlichen Menschen 12 Fotos, am besten von ihrem Tagesablauf, auf ihrem Blog. Ich habe bereits zweimal mitgemacht, im Juni und im Juli. Ein nettes Spielchen, um seinen Blog bekannter zu machen.

Hier seht ihr also meinen bisherigen Tag:

Des Morgens bin ich heute mit dem Auto in mein liebes Mannheim hineingefahren. Ja, ich gebe es zu, ich habe beim Autofahren fotografiert, aber es ging gerade gefahrlos und ich werd's sicher nicht wieder tun ;-)
Das Bild vom Wasserturm habe ich dann an der roten Ampel stehend am Friedrichsplatz gemacht. Mannheim an einem Sommertag im Morgenlicht ist einfach herrlich. Da möchte man lieber um den Wasserturm spazieren, sich aufs Gras setzen, den Wasserspielen zusehen, danach im Straßencafé sitzen ... Aber nein, auch heute gehen wir wieder brav arbeiten. Die Pflicht ruft. 
Ich fahre mit dem Aufzug in den 7. Stock und mache blitzschnell ein Selfie im Fahrstuhlspiegel, bevor jemand zusteigt.


Oben angekommen geht mein erster Gang an den Tassenschrank. Alle Tassen im Schrank ? Haha ... ich kann ja nicht aus Werbetassen trinken, deshalb steht die Meine mit Namen drauf neben den anderen und wehe die leiht sich mal einer aus... !
Der Rest des Arbeitstages ist wie immer aus Gründen gaaanz schlecht zu knipsen.  Ich habs ja probiert, aber kein interessantes Motiv gefunden. Deshalb geht es erst auf dem Nachhauseweg weiter, und zwar mit der gruseligsten Tiefgarage Mannheims. Tja, welche Tiefgarage ist schon schön ? In unserer riecht es wenigstens fast immer nach Räucherstäbchen. Drüber ist ein Asia-Laden und durch die Lüftung duftet es immer so schön in der Tiefgarage. Da kriegt man Aussicht und Duft im Kopf immer so schwer zusammen.
Die Post habe ich dann auf dem Heimweg in den Holy-Graffiti-Briefkasten in der Augustaanlage eingeworfen. Was man nicht alles knipst, wenn man 12 Bilder braucht ;-)

Zuhause angekommen fand ich das Haus wunderschön aufgeräumt vor. Mein Teenager-Ferien-Kind hat Wort gehalten. Ich hatte es um 11 Uhr extra angerufen und zum Aufräumen gezwungen. Das hat wohl funktioniert :-) Mittagessen fällt sehr einfach aus. Ein Käsebrot. Niemals hätte ich es so schön angerichtet, wenn ich es nicht hätte fotografieren müssen.

So. Zwei fehlen noch. Da gibt's nachher ein Update vom Badesee :-) 
... von wegen ... hatte natürlich kein Phone zum See mitgenommen, damit es nicht geklaut wird.
Ja, dann gibt's eben gleich noch ein Gartenbild und ein Bild meiner zwei neuen Errungenschaften vom öffentlichen Bücherregal am Badesee.
Viel Spaß noch mit den anderen 12von12s vom Kännchen-Blog !

Donnerstag, 6. August 2015

Habe ich nun eine Polyneuropathie, die durch die Chemotherapie verursacht wurde ?

(Fortsetzung des Themas nach einem Vortrag von PD Dr. Helmar Lehmann, Uniklinik Köln)

In meinem letzten Blogbeitrag zum Thema Polyneuropathie hast Du erfahren wie diese entsteht und wie sie sich äußert.

Wenn Du nun ein Patient bist, der sich sorgt, ob er durch die Chemotherapie eine Nervenschädigung erlitten hat, kannst du das mit drei einfachen Fragen feststellen:

  1. Habe ich Taubheitsgefühle in den Füßen ?
  2. Habe ich Schmerzen in den Füßen ?
  3. Bemerke ich eine zunehmende Gangunsicherheit ?
Wenn Du eine oder mehrere Fragen positiv beantwortest, dann sollte man schauen, ob Du nicht gerade dabei bist, eine PNP (Polyneuropathie) zu entwickeln.

Etwa ein Drittel aller Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, leidet unter einer PNP, aber nicht jedes neurologische Symptom kann man auf eine Neuropathie zurückführen.
Ausgeprägte Lähmungserscheinungen zusammen mit nur geringen Sensibilitätsstörungen z.B. sind eher keine PNP. Die häufigsten Formen der PNP betreffen die Nerven, sind also sensible Polyneuropathien.
Ausgeprägte Blasen- oder Mastdarmstörungen sind kein typisches Symptom einer PNP, Sehstörungen gehören auch nicht dazu.
Auch nicht einseitige Beschwerden oder Beschwerden, die erst Monate oder Jahre nach Ende der Chemotherapie auftreten.
Hier muss der Arzt besonders wachsam sein, ob andere Faktoren eine Rolle spielen.
Bei den genannten Beschwerden muss weiter untersucht werden und eine Metastasierung der Tumorerkrankung ausgeschlossen werden.

Welche Untersuchungen kann der Arzt durchführen, wenn der Verdacht nahe liegt, dass eine PNP vorliegen könnte ?

Eine vollständige Untersuchung beim Neurologen ist aufwändig und dauert ca. 45 Minuten. 
Es gibt aber auch drei einfache klinische Tests, mit denen man nach einer PNP schauen kann.
  1. Der Stimmgabel Test : eine Stimmgabel vibriert, wenn sie angeschlagen wird. Die Stimmgabel wird dem Patienten auf den Fußknöchel gesetzt und der Patient muss sagen, ob er die Vibration spürt und wie stark (auf einer Skala von 0 bis 8). So kann abgelesen werden, wie ausgeprägt das Vibrationsempfinden des Patienten ist. Dieser Versuch wird allerdings mit einer speziellen Stimmgabel gemacht, eine normale Stimmgabel eignet sich dafür nicht.
  2. Einer der frühesten klinischen Tests, die man machen kann ist der Muskel-eigen-reflex-test. Muskeleigenreflexe werden ja gerne von den Neurologen gemessen, das ist die Sache mit dem Hämmerchen. Es gibt mindestens zehn verschiedene Muskeleigenreflexe. Der wichtigste zur Beurteilung einer möglichen PNP ist der Achilles-Sehnen-Reflex, weil die PNP eben im Bereich der Füße anfängt. Bei einer PNP ist dieser Reflex auf beiden Seiten nicht mehr vorhanden.
  3. Der Romberg-Test ist ebenfalls ein einfach durchzuführender Test. Der Patient wird gebeten die Beine eng nebeneinander zu stellen und die Arme nach vorne zu nehmen. Dabei sollen die  Augen geschlossen werden. Normalerweise bleiben wir in dieser Haltung gerade stehen. Ein Patient mit einer durch Chemotherapie verursachten Polyneuropathie fängt jedoch an zu schwanken. Dies bezeichnet man als "Romberg-Versuch-unsicher". Da die sensiblen Nervenfasern betroffen sind, bekommt der Patient keine Information mehr, wie der Körper im Raum steht. Stell Dir vor, Du kannst deine Füße nicht mehr spüren. Du entwickelst eine Unsicherheit, wenn Du die Augen schließt.
Im Alltag steuern Betroffene dies alles mit den Augen und erhalten so die fehlenden Informationen über andere Sinneseindrücke. Sie geben an, dass es tagsüber gut klappt mit dem Gehen. In der Nacht hingegen, wenn sie z.B. auf die Toilette müssen, dann ist es ihnen total schwindelig und sie sind gangunsicher, weil sie z.B. nur ein kleines Licht anschalten. Dann haben sie, wie bereits erwähnt, keine Informationen darüber, wie sie im Raum stehen.

Demnächst mehr darüber, wie eine Neuropathie den weiteren Verlauf der Chemotherapie beeinflussen kann und was man gegen eine PNP tun kann. See you ! :)