Samstag, 11. April 2015

Aktueller Fall: Nestschutz bei Windpocken (Varizellen)



Es sind nur noch wenige Tage bis zum Entbindungstermin. Das zweite Kind wird kommen.
Was passiert, wenn das Geschwisterkind plötzlich die Windpocken bekommt ?
Windpocken werden vom Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen.
Ganz wichtig ist es, zu wissen, ob die Mutter die Windpocken in der Vergangenheit bereits durchgemacht hat. Wenn ja, wird sie sich nicht mehr anstecken und ihre Antikörper, die sie seitdem lebenslang in sich trägt, an das Neugeborene weitergegeben haben. Dieser sogenannte "Nestschutz" hält bis ca. drei Monate nach der Geburt an. Das von Windpocken betroffene Kind stellt für Mutter und Geschwisterchen in diesem Fall keine Gefahr dar.
Schwieriger ist es, wenn die Mutter sich nicht sicher ist, ob sie die Windpocken bereits durchgemacht hat. In diesem Fall wird der Gynäkologe durch eine Blutuntersuchung die sogenannte  Varizellen-Titerbestimmung durchführen.
Die Bestimmung des Titers gibt Auskunft darüber, ob und wieviele Antikörper gegen den Windpockenerreger vorhanden sind. Antikörper sind vom Immunsystem gebildete Eiweißstoffe zur Bekämpfung von Krankheitserregern.
Bis das Ergebnis der Blutuntersuchung vorliegt, dauert es etwa einen Tag.
In unserem aktuellen Fall hatte die Mutter einen ausreichend hohen Schutztiter gegen den Windpockenerreger. So besteht keine Gefahr durch Windpocken für das reif geborene Baby, auf das ich mich übrigens schon sehr freue. Happy birthday, kleiner David !

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