Ich bin gerade
zurückgekehrt aus München, wo ich nicht nur meine beiden
wunderbaren Münchner Freundinnen getroffen, sondern auch eine
Fortbildung besucht habe zum Thema „Taxane und ihre
Nebenwirkungen“. Darüber möchte ich euch gerne das Wichtigste
berichten. Der Fokus bei den Nebenwirkungen lag auf den sogenannten
Neuropathien, das heißt den Schädigungen desjenigen Teils des
Nervensystems, das außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegt,
gemeint sind hier vor allem die Nerven an Händen und Füßen.
Taxane waren
ursprünglich ein echtes Naturprodukt, sie wurden aus der Rinde der
Pazifischen Eibe isoliert. Sie sind Teil der wertvollen Naturmedizin
und gleichzeitig ein guter Beweis dafür, dass „Naturheilmittel“
nicht immer gleichzusetzen sind mit „unschädlich“ oder „mild“.
Denn:Taxane sind ein
starkes und wirkungsvolles Zellgift, das uns Mutter Natur zur
Verfügung stellt. Sie hemmen das Zellwachstum und damit auch das
Tumorwachstum. Sie greifen ein in die sich teilende Zelle und
verhindern dabei durch die Hemmung des Abbaus des Spindelapparates,
der Mikrotubuli, die den Hauptteil der Zellteilungsspindel ausmachen,
die Zellteilung. Sie führen zum Absterben aller teilungsaktiver
Zellen, u.a. auch Tumorzellen.
1969 wurde die
wirksame Substanz erstmals isoliert und als Paclitaxel bezeichnet.
Die Ausbeute an Paclitaxel aus der Rinde der Eibe war nur gering. Die
pazifische Eibe gehört zu den am langsamsten wachsenden Bäumen und
das Paclitaxel war nur aus der Rinde zu isolieren. Alle anderen
Pflanzenteile enthielten kein Paclitaxel.
Glücklicherweise
wurde man aber bei der Europäischen Eibe fündig. Ende der 90er
Jahre gelang es, teilsynthetisch Paclitaxel aus deren Nadeln
herzustellen, sowie später das Docetaxel, ein Abkömmling des
Paclitaxel.
Das
neueste Mitglied der Taxane-Familie, das EU-weit erstmals 2008 für
bestimmte Krankheitskonstellationen beim Brustkrebs zugelassen wurde,
ist das nab-Paclitaxel „nanoparticle albumin bound paclitaxel“
(Handelsname Abraxane, Fa. Celgene). Es ist die erste zugelassene
tumorgerichtete Chemotherapie , die auf der sogenannten
nab-Technologie basiert. Paclitaxel liegt hier an
winzig kleinen Albumin-Nanopartikel
einer mittleren Größe von ungefähr 130 Nanometer gebunden
vor. Das Paclitaxel nutzt hier die
natürlichen Trägereigenschaften des Eiweißes Albumin für eine
schnelle und zielgerichtete Bekämpfung des Tumorgebietes.
In meinem nächsten
Beitrag berichte ich zunächst weiter über das neuartige
nab-Paclitaxel (Handelsname Abraxane), bevor ich dann zu den
Nebenwirkungen der Taxane komme. Wenn ihr nichts verpassen wollt,
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